03.02.2011: 1 Toter bei schwerem Unfall auf der B 129 in Straß-Emling
Donnerstag, 3. Februar 2011. Nach einem sehr ruhigen Einsatzmonat Jänner wurden die Feuerwehren Alkoven und Polsing um 15.41 Uhr zu einem Einsatz nach Straß-Emling alarmiert. „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“ lauteten die Einsatzstichworte. Nach knapp drei Minuten war das Rüstlöschfahrzeug bereits auf dem Weg, hindurch durch einen bereits länger zurückreichenden Stau, während in kurzer Folge auch das Kommandofahrzeug (2. Bergegerät) sowie das LFB-A ausrückten.
Vor Ort zeigte stellte sich folgende Situation dar:
Wie sich herausstellte, war der 75-jährige Lenker eines Pkw auf der B 129 in Richtung Alkoven unterwegs. Ob nach einem Überholmanöver oder durch Sekundenschlaf kam der Mann schließlich nach links auf die Gegenfahrbahn. Dabei streifte der das Auto einer in Richtung Eferding fahrenden Frau. Diese kam in Folge mit dem Auto von rechts nach der Fahrbahn ab, schlitterte über die Steilböschung, touchierte einen Baum und überschlug sich. Die Frau blieb offensichtlich unverletzt. Schlimmer endete jedoch die Fahrt für den Unfallauslöser. Er prallte nach dem ersten Zusammenstoß frontal in einen entgegenkommenden Transporter. Während sich der Pkw durch die Wucht des Zusammenstoßes um 180 Grad drehte und auf der Fahrbahn zum Stillstand kam, wurde der Transporter auch über die Steilböschung geschleudert, stürzte jedoch nicht um und kam im Feld auf den Rädern stehend zum Stillstand.
Fotos 1:
Lenker eingeklemmt und getötet
Während die Lenker und Insassen der beiden entgegenkommenden Fahrzeuge (Pkw und Transporter) nahezu unverletzt blieben, wurde der 75-Jährige im Beinbereich im Auto eingeklemm und getötet. Um ihn zu befreien, wurde erst versucht, über die Beifahrerseite entsprechend Platz zu schaffen. Das immer wieder nachgebende Material ließ den Bereichsleiter dann die Entscheidung treffen, das Opfer durch Entfernen der B-Säule auf der Fahrerseite zu bergen. Nach Kontrolle auf mögliche Airbag-Patronen (welche sich nicht unbedingt für das Schneiden mit der Bergeschere „eignen“) wurde die B-Säule entfernt. Nach Zurückdrücken des Sitzes war ausreichend Platz für die Bergung des Mannes zur Verfügung.
Bergungsarbeiten
Nach den Vermessungsarbeiten durch die Polizei konnte in Folge der auf dem Dach liegende Pkw per nachträglich an die Einsatzstelle alarmierten Lastfahrzeuges der Alkovener Wehr aufgerichtet, geborgen und abtransportiert werden. Die weiteren beiden Fahrzeuge wurden auf einen Tieflader verladen und ebenfalls von der Unfallstelle gebracht. Mit Öl kontaminiertes Erdreich wurde von der Fa. Klapfenböck abgebaggert und entsorgt. Bis zum Einrücken der Feuerwehr Alkoven stand die Uhr schlussendlich auf 18.30 Uhr.
Stau auf der B 129
Aufgrund des bereits massiv eingesetzten Berufsverkehrs war ein entsprechender Stau die Folge. Nach einer kurzfristigen Totalsperre der B 129 wurde der Verkehr schließlich von Lotsen der Freiw. Feuerwehr Alkoven lokal umgeleitet
Brandmeldealarm
Inmitten des Unfalleinsatzes musste die FF Alkoven schließlich auch noch zu einem Brandmeldelarm ausrücken, der sich jedoch als Täuschungsalarm durch Lackierarbeiten herausstellte.
Eingesetzte Kräfte:
• FF Alkoven mit 24 Mann und KDO-F, RLF-A 2000, TLF-A 4000, Last/Kran, LFB-A
• Einsatzzeit: 15.41 Uhr bis 18.30 Uhr
• FF Polsing
• Arbeitersamariterbund Alkoven
• NEF und Rotes Kreuz Eferding
• Polizei Eferding
• Bestattung
• Fa. Klapfenböck
Fotos 2:
Detail am Rande:
Aufgrund der zahlreichen Airgabs beim Fahrzeug des Verunglückten war dieser am Beginn gar nicht einsehbar. Ein Feuerwehrmann der FF Alkoven kam zufällig vorbei, erkundigte sich, ob Hilfe benötigt werde oder jemand eingeklemmt sei, was verneint wurde, da alle Personen aus dem Fahrzeug sind. Auch den eintreffenden Einsatzkräften der Feuerwehr wurde das schwere Ausmaß erst auf den zweiten Blick offensichtlich.
ORF-Video
Beitrag aus der abendlichen ORF-Sendung