21.06.2012: Brandübung im Dachboden -> Schloss Hartheim
Das Schloss Hartheim zählt aufgrund seiner – teilweise leider auch sehr dunklen – Geschichte zu den Kulturgütern Oberösterreichs. Nach der Renovierung des Gebäudes und der Nutzung während der Landesausstellung findet dort die Dauerausstellung „Wert des Lebens“ statt. Sowohl der Schloss- als auch der Wirtschaftstrakt sind mit einer automatischen Brandmeldeanlage ausgerüstet. In den nur über eine ganz schmale Stiege erreichbaren Türmen befinden sich zudem Sprinkler, welche im Brandfall von der Feuerwehr über eine Steigleitung beschickt werden. Im Dachboden des Schlosses, der derzeit aus einem einzigen Brandabschnitt besteht, sind diverse E-Schaltschränke und viele Kabelleitungen untergebracht.
Brandalarm am Dachboden
Als Ausgangslage für die Übung wird am Abend des 21. Juni 2012 um 19.00 Uhr ein herkömmlicher Brandmeldealarm angenommen. Entsprechend dem Realfall erfolgt daraufhin die Alarmierung der Feuerwehr Alkoven, welche dann mit einem Rüstlöschfahrzeug, einem Tanklöschfahrzeug sowie der Teleskopmastbühne ausrückt. Übungseinsatzleiter Martin Burger: „Der Ablauf war wie sonst auch. Aufsuchen der Brandmeldezentrale und Suchen im Brandschutzplan, wo sich der ausgelöste Melder befindet“. Ein Rauchaustritt ist zu diesem Zeitpunkt nicht feststellbar, so dass sich die Suche nach dem Melder nicht als ganz einfach herausstellt.
Rauch feststellbar
„Im Dachboden wurde ich schließlich fündig und konnte dort eine leichte Verrauchung feststellen“, so Burger. Unverzüglich gibt er per Funk an die wartende Einsatzmannschaft seine Befehle: Das Speisen der Steigleitung – die FF Polsing übernimmt in der Folge die Versorgung des Rüstlöschfahrzeuges – und den beginnenden Innenangriff mit den Schlauchtragekörben durch einen Atemschutztrupp. Dieser nimmt das Schlauchmaterial mit ins oberste Geschoß und kann dort das Löschwasser über den Abgang der Steigleitung entnehmen. Das Tanklöschfahrzeug sowie die Teleskopmastbühne erhalten den Auftrag, sich auf der gegenüberliegenden Seite in Position zu bringen und alles für einen möglichen Außenangriff vorzubereiten.
Fotos 1
Stellflächenproblem
Für die Teleskopmastbühne ist auf der Seite der Dorfstraße eine Aufstellfläche im Wiesenbereich vorgesehen. Dort ist ein Teil des Unterbodens befestigt. Wie sich jedoch herausstellen sollte, ein zu kleiner Teil. Aufgrund des wachsenden Baumes ist es notwendig, sich weiter zum Bauwerk zu platzieren. Trotz trockener Wiese sank das schwere Hubrettungsgerät jedoch in der Wiese ein und musste diesen Platz verlassen und sich auf der Straße platzieren. Ein Teil der wichtigsten Erkenntnisse der Übung, dass hier Nachbesserungsarbeiten durchgeführt werden müssen.
Personenrettung
Inzwischen ist es dem Atemschutztrupp am Dachboden auch gelungen, eine vermisste Person zu finden und zu retten bzw. sich in weiterer Folge auf den Löscheinsatz zu konzentrieren. Einer der Atemschutzträger war der Kommandant der FF Alkoven, Markus Wieshofer: „Nicht nur, dass sich der Aufstieg ins Obergeschoß bei den Temperaturen bereits recht schweißtreibend zeigte, auch die Suche nach der Person in dem großen Dachboden war alles andere als einfach. Engstellen konnten nur kriechend überwunden werden. Vor allem im Ernstfall wären dieser hier oben enorme Herausforderungen für die eingesetzten Kräfte.“
Wasserversorgung und Entrauchung
Die FF Polsing unterstützt währenddessen auch die Wasserversorgung des Tanklöschfahrzeuges. Ein Atemschutztrupp der Wehr nimmt als Ablöse für den Trupp der FF Alkoven dann auch noch einen Hochleistungslüfter vor, um die notwendigen Entrauchungsmaßnahmen durchzuführen.
Nach rund einer Stunde ist die Einsatzübung selbst beendet. Es folgt dann noch die Abschlussbesprechung sowie das Aufräumen mit Besichtigungsmöglichkeit des Dachgeschosses für alle anderen Übungsteilnehmer.
Erkenntnisse
Die Einsatzübung der Feuerwehr brachte nicht nur die Verbesserungswürdigkeit des Aufstellplatzes für das Hubrettungsgerät im Bereich der Dorfstraße mit sich, sondern brachte doch auch den Gedankengang für die Verantwortlichen mit, eventuell Baumaßnahmen zu treffen, den Dachbodenbereich brandschutztechnisch in mehrere Bereiche zu trennen.