Ausbildung

06.02.20: Branddienstübung mit Loop, Schlauchtragekorb und Co

Zwei Dutzend Mitglieder der Feuerwehr Alkoven trainierten am Abend des 6. Februar 2020 den Innenangriff beim Brandeinsatz, ob als Atemschutzträger oder als Helfer bis zur Rauchgrenze. Übungsobjekt war einmal mehr der Gebäudeteil des Institutes Hartheim, der abgerissen wird.

Großes Thema des etwa eineinhalbstündigen Übungsabends war das sogenannte Schlauchmanagement. Dazu zählt auch der Loop oder in der Runde am Abend auch als „Popcorn-Schlauch“ bezeichnet. Der Loop ist keine neue Erfindung der Feuerwehr Alkoven, sondern wird vielerorts schon seit Jahren verwendet. „Der Zuwachs in Alkoven mit vielen Wohnungen und Mehrparteienhäusern hat nun dazu geführt, dass auch wir auf diese Taktik umsteigen werden“, erklärt Zugskommandant Michael Baumann.

Was ist der Loop?

Bei dieser Variante wird der Schlauch einfach auf eine Länge von ca. 1,5 Metern gefaltet. Auf der Schulter transportiert kann der Schlauch somit (genau wie aus einem Schlauchtragekorb heraus) verlegt werden. Der Schlauch wird – von außen beginnend und nach innen führend – zu einer Schnecke von ca. 1,5 Metern Durchmesser gelegt. Ein Hohlstrahlrohr ist am inneren Ende bereits angeschlossen. Der Atemschutzträger nimmt sich dieses Paket nun auf die Schulter und trägt es bis zur Rauchgrenze (beispielsweise bis vor die Wohnungstür, hinter der es brennt). Das Schlauchpaket wird in Kombination mit Schlauchtragekörben verwendet.

Der Atemschutzträger kann sich den Loop schultern und hat die Hände frei.

Der Schlauchtragekorb wird am Verteiler angeschlossen und der Trupp geht mit diesem bis zur Rauchgrenze vor. Im Treppenraum schließt er dann das Schlauchpaket an die bereits verlegte Leitung an. Nach der Wassergabe füllt sich das Schlauchpaket und es bilden sich automatisch so genannte „loops“. So sind wir hier auch wieder bei der Bezeichnung „Popcorn-Schlauch“, er füllt sich blitzschnell und wird zu einem Ring ohne Kanten etc. (verwandelt sich also so rasch wie ein Popcorn in der Microwelle).

Diese Loops können nun je nach Bedarf vom Angriffstrupp nach einem kurzen Entlüftungsstoß in die Wohnung gerollt oder nachgezogen werden, ohne dass man einen weiteren Helfer braucht. Bei der FF Alkoven hat der Trupp hier 20 m Schlauch zur Verfügung. Ist wenig Platz, kann der Loop vor der Tür beispielsweise auch wie ein Reifen aufgestellt und nach dem Befüllen problemlos ausgezogen werden. Gleichzeitig bleibt der Raum vor der Tür (möglicherweise ein Fluchtweg) frei vom Schlauchsalat wie sonst.

Einsatz des Schlauchtragekorbes.

Erstmals „Sicht-Aufsatz“ für Atemschutzmasken verwendet

Erstmals zum Einsatz gekommen sind bei den Atemschutzträgern spezielle Aufsätze für die Atemschutzmaske, die das Sichtfeld des Trägers massiv einschränken und so Sichtbedingungen schaffen, die einer realen Verrauchung recht nahe kommen, ohne die Räumlichkeiten extra mit Kunstnebel füllen zu müssen.

Der Aufsatz an der Maske reduziert die Sichtbedingungen massiv und macht das künstliche Vernebeln überflüssig.

Schulungs- und Einsatzmodus

Im Zuge der Übung wurden die Taktik einmal im Schulungsmodus und ein weiteres Mal im Einsatzmodus durchgearbeitet (also einmal vorführend und einmal zeitkritisch), jeweils mit nassen Leitungen (da dies im Abbruchgebäude möglich war). Ebenso wurde der Einsatz des Rauchvorhanges geübt. Gleichzeitig musste sich der Atemschutztrupp erst durch eine geschlossene Tür arbeiten, wobei die Erkenntnisse der letzten Schulungen (Türöffnungen mit Halligan Tool und Co) angewandt werden konnten.

Die gewaltsame Türöffnung musste auch angewandt werden.

Nach eineinhalb lehrreichen Stunden rückten die 25 Teilnehmer des Übungsabends wieder ins Feuerwehrhaus Alkoven ein. Ein herzlicher Dank an dieser Stelle an das Institut Hartheim, dass das Gebäude derzeit intensiv zu Ausbildungszwecken verwendet werden darf.

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