08.10.2022: Viele Handgriffe für den Ölwehr-Donau-Einsatz geübt
Es bedarf viel Vorbereitung und vieler Handgriffe, bis auf der Donau im Fall einer Ölverunreinigung die entsprechenden Ölsperren aufgebaut sind. Und genau das wurde am Samstagnachmittag, dem 8. Oktober 2022, in Alkoven einmal mehr geübt.
Die Donau macht in Höhe der Gemeinde Alkoven eine Kurve. Dies hat auch zur Folge, dass Ölverunreinigungen genau in diesem Bereich in Ufernähe getrieben werden. Ebenso war dies die Basis für den Katastrophenschutz des Oö. Landes-Feuerwehrverbandes, vor vielen Jahren die Feuerwehr Alkoven als Ölwehr-Donau-Stützpunkt zu ernennen.
Aufgrund des Aufwandes schafft es die Feuerwehr Alkoven jedoch nicht alleine, im Einsatzfall eine oder mehrere Ölsperren aufzubauen, so dass hier Nachbarfeuerwehren unterstützend zum Einsatz kommen. Für den 8. Oktober 2022 war eine derartige Übung wieder einmal vorgesehen.
Kleiner und mit EFU
Da die eingeteilten Feuerwehren auf der Mühlviertler Seite alle ihre Teilnahme wegen anderer Übungen abgesagt hatten und auch das Arbeitsboot der Feuerwehr Wilhering außer Dienst steht, wurde entschlossen, die Übung einfach dieses Mal im kleineren Stil und mit nur einer Ölsperre bzw. drei Feuerwehren auszutragen. Unterstützend sollte auch als Test die Feuerwehr St. Marienkirchen mit der EFU (Einsatzführungsunterstützung) zum Einsatz kommen, die den Einsatzleiter vor Ort bei einem derartigen Anlassfall mit dem Aufbau und dem Betrieb der Einsatzleitstelle entlasten sollen.
Teilgenommen haben ab etwa 13 Uhr somit die Feuerwehr Alkoven mit Unterstützung der Feuerwehren Pupping und Fraham, jeweils mit einem FRB (Feuerwehrrettungsboot).
Anker setzen → Durchgang 1
Die Feuerwehr Pupping erhielt den Auftrag den ersten Anker für die Ölsperre zu setzen. Dies bedeutet auch hier viele Handgriffe: Ankerketten im Boot vorbereiten Auslegen, 25 und 70 kg Anker verladen, große Boje ausfassen und entsprechend an der Kette vorbereiten und der dergleichen.
Dies ist notwendig, um in weiterer Folge auch eine Ölsperre an der Grenze zur Schifffahrtsrinne auslegen zu können, die der Strömung standhält. Somit wiud an dem entsprechenden Platz, der zuvor mittels Sonar ausgelotet wird (Grenze zur Schifffahrtsrinne) ein 25 kg und dann ein 70 kg Anker gesetzt.
Am oberen Ende der Kette wurde dann die große Boje befestigt, an der das nächste Team dann die Ölsperre montieren kann.
Ölsperre auslegen
Das Arbeitsboot der Feuerwehr Alkoven übernahm das Auslegen der Ölsperre, die in weiterer Folge per kleiner Motorwinde am unteren Ende in Richtung Ufer gezogen wurde, um so eine Art Auffangsack zu bilden.
Das verunreinigte Wasser würde sich so sammeln bzw. dann anhand der dieses Mal nicht ausgelegten Ölsperre 2 (im Bedarf auch 3) in Richtung Ufer „getrieben“ werden, bis es dort dann abgesaugt werden kann.
Anker setzen → Durchgang 2
Im Anschluss daran erhielt die Feuerwehr Fraham, die Maßnahmen für die zweite Ankerung durchzuführen, wie es schon die Feuerwehr Pupping zur Aufgabe hatte.
Wichtig ist hier, entsprechend weit, aber auch nicht zu weit, in Richtung Ufer und etwas stromabwärts zu versetzen und dort den Ausgangspunkt für die zweite Ölsperre zu errichten.
Dinge wie diese klingen vielleicht ganz einfach, bedürfen jedoch durchaus auch ihrer Erfahrung. So wurde im Zuge einer Ausbildungsveranstaltung, an der die Feuerwehr Alkoven vorführend teilgenommen hat, das mit zwei Ankern wäre nur unnötig viel Arbeit. Einer würde reichen. Hat es nicht, denn bei der damaligen Vorführung war die Ölsperre aufgrund der Kräfteansammlung durch die Sackbildung und die Strömung dann schneller weg als so mancher sich gedacht hätte …
Erfahrung sammeln für die EFU
Wie einleitend bereits erwähnt, war auch der neu gegründete EFU-Stützpunkt Eferding mit dabei, der sich aus Mitgliedern der Feuerwehren St. Marienkirchen und Prambachkirchen zusammensetzt (derartige Einheiten gibt es seit kurzem in jedem Bezirk in Oberösterreich).
Diese Truppe kommt mit Personal und Ausrüstung vor Ort und unterstützt den Einsatzleiter mit Protokollierung, Erstellung von Lagekarten, Verständigungen etc. Auch diese Einheit konnte durch das erstmalige Agieren bei einer Ölwehr-Donau-Aktivität neue Erfahrungen sammeln.
Nachbesprechung
Im Zuge der Nachbesprechung wurden die Abläufe vor alle nochmals erläutert und auch Überlegungen angestrebt, manche Vorgänge am Wasser vielleicht auch einmal parallel abzuarbeiten, um so zeitlich gesehen effizienter zu werden. So steht im Raum, den Ölaustritt einmal mit Lebensmittelfarbe oder dergleichen zu simulieren, das Fließverhalten zu beobachten und so vielleicht gewisse Fixpunkte ausarbeiten zu können.
Aber das wird dann einmal Thema einer anderen Übung werden, die im Regelfall alle zwei Jahre ausgetragen wird. Dazu gab’s vom Versorgungsteam direkt an der Donau heiße Würstl und Getränke.
Ende nach 5 Stunden!
Nach dem Abbau und der Versorgung der Gerätschaften galt der Übungsbetrieb nach rund fünf Stunden als abgeschlossen.
Kran vorübergehend außer Dienst
Aufgrund eines Kupplungsproblems war es am Abend dann erforderlich, das Kranfahrzeug vorübergehend außer Dienst zu stellen. Die Macken des Älterwerdens machen sich langsam bemerkbar → bis zum Austausch gegen ein WLF-K2 (vier Achsfahrzeug mit Kran und Wechsellader) sind noch vier Jahre zu überbrücken. Aber auch das werden wir schaffen :-).