2022: 193 Einsätze, Feuerwehrhausplanung, neues KLF → Jahresbericht-Download und Videopräsentation 2022
Mit 6. Jänner 2023 konnte die Feuerwehr Alkoven nach zwei Jahren wieder zum traditionellen Termin ihre Vollversammlung austragen und Bilanz zum abgelaufenen Jahr 2022 ziehen. Dieses war von 193 Einsätzen und einem Gesamtaufwand von fast 16.500 Arbeitsstunden geprägt.
Im Zuge der Vollversammlung – Bericht folgt – legte die Feuerwehr Alkoven Bilanz zum abgelaufenen Jahr 2022. 193 Einsätze, die Indienststellung des neuen Kleinlöschfahrzeuges sowie der gestartete Architektenwettbewerb für das neue Feuerwehrhaus waren drei markante Eckpfeiler der letzten 12 Monate. Einen Überblick dazu bietet Ihnen der Jahresbericht, der auf 40 kompakten Seiten einen Überblick zum Jahr 2022 liefern soll. In bewegten Bildern finden Sie in diesem Beitrag auch die bei der Vollversammlung präsentierte Zusammenfassung.
Auf 40 Seiten finden Sie hier eine Zusammenfassung über das Geschehen in der Feuerwehr Alkoven im Jahr 2022.
Im Anschluss finden Sie die Einleitung des Kommandanten Markus Unter aus dem Jahresbericht 2022.
Geschätzte Leser, liebe Feuerwehrkameraden!
Ein bewegendes Jahr 2022 ist Geschichte. Der Wegfall der Corona-Maßnahmen hat sich nicht nur in der Gesellschaft entsprechend befreiend ausgewirkt, sondern auch die Feuerwehr Alkoven wieder auf ihr „normales“ Arbeitsniveau zurückgebracht. Das sieht man nicht nur am Plus von über 5.000 Arbeitsstunden in der Organisation, was einem leichten Anstieg gegenüber dem letzten „normalen“ Jahr 2019 entspricht. Wir sind dahingehend wieder auf Kurs und bewerkstelligten letztes Jahr somit über 16.000 freiwillige Arbeitsstunden, was bereits einem Potenzial von fast acht Mitarbeitern (ohne Urlaub etc.) entspricht.
Sehr breite Anforderungspalette
193 Einsätze brachten 2022 eine enorme Vielfalt an Hilfeleistungen mit, die die ganze Palette an Notfällen und Schadenslagen an den Tag gelegt haben. Ob es nun eine schwierige Menschenrettung nach einem Verkehrsunfall, die knifflige Bergung ohne weiteren Schaden zu verursachen oder der viele Entscheidungen erfordernde Assistenzeinsatz bei einem Brand gewesen ist → aufgrund der geographischen Lage und Gegebenheiten sowie der vorgehaltenen Stützpunkte in Alkoven ist das Anforderungsprofil für eine Feuerwehr einer 6.000-Einwohner-Gemeinde wirklich breit aufgestellt. Umso mehr danke ich an dieser Stelle meinen Kameraden für die Zuverlässigkeit, die Professionalität, das Verantwortungsbewusstsein und die anhaltende Bereitschaft, sich einzubringen und auch weiterzubilden.
Wenn der Hut brennt …
Es wird heutzutage viel von der Feuerwehr erwartet. Wird man gelegentlich vielleicht auch mal nur als Bittsteller und Kostenfaktor gesehen, spätestens dann, wenn der Hut brennt, greift man aber dann doch mit Selbstverständlichkeit und der entsprechenden Leistungskompetenz auf die Feuerwehr zurück.
Feuerwehrhausneubau kommt endlich ins Rollen
Mit großer Dankbarkeit darf ich hier im Namen der gesamten Feuerwehr jedoch auf die Entwicklung der Beziehungen mit der Gemeinde und den politischen Verantwortlichen blicken. Die letzten Jahre haben hier eine enorme Steigerung des gegenseitigen Verständnisses mit sich gebracht und auch der alltäglichen Arbeit gut getan. Der schon sehr lange diskutierte und vor zwei Jahrzehnten sogar vom Gemeinderat initiierte Beschluss zum Neubau des Feuerwehrhauses, der nun 2022 endlich spürbar und nachweislich in Fahrt gekommen ist, stellt die Spitze des Eisberges dieser wohlwollenden Zusammenarbeit dar. Für meinen Nachfolger und eben auch für die Mannschaft hoffe ich, dass sich dieser Trend fortsetzt. Als Feuerwehr sehen wir uns kontinuierlich mit der „Problematik“ konfrontiert, dass wir fast immer in der Lage sind, auch aus nichts etwas zu machen und damit zu arbeiten. Das ist nicht immer gut, denn irgendwann geht die Motivation verloren. Genau diese Motivation hat unser Team aber nun verstärkt vor Augen, wenn wir in absehbarer Zeit mit einer neuen Unterkunft nicht nur alles in einem Haus haben und die Ausrüstung nicht mehr in drei verschiedenen Gebäudeteilen verstreut ist, sondern auch organisatorisch und taktisch endlich von einem zeitgemäßen Gebäude aus unsere Arbeit erledigen können. Ebenso wird dann der Platz vorhanden sein, nicht nur Katastrophenschutz-Ausrüstung entsprechend vorzuhalten, sondern auch das Raumangebot für einen Krisenstab zur Verfügung zu haben, ohne wie bisher dauernd durch die Toilette gehen zu müssen, um zwischen den Stäben zu wechseln. Aber ein Blick ins aktuelle Feuerwehrhaus sollte auch den größten Kritiker davon überzeugen, dass die Zeit mehr als reif für den Neubau ist. Nochmals Danke daher, dass wir diesen Zug nun trotz der schwierigen Zeiten gemeinsam und geschlossen ins Rollen gebracht haben.
Altes Löschfahrzeug ausgetauscht
Im Sommer 2022 konnten wir das 29 Jahre alte Löschfahrzeug (Mercedes 814D) gegen ein neues Kleinlöschfahrzeug ersetzen. Aufgrund der frühzeitigen Beschaffung des Fahrgestells konnten wir dahingehend noch eine rechtzeitige Lieferung erwirken und auch den eingetretenen Teuerungen noch spürbar entgegenwirken. Aufgrund der Vereinbarung mit der Feuerwehr Polsing sind wir auf ein Kleinlöschfahrzeug anstatt eines großen Löschfahrzeuges „zurückgestiegen“. Es war zwar nicht einfach, in den 5,5 Tonner alles zu packen, was wir dafür geplant hatten, mit den vorhandenen Möglichkeiten sind wir aber überzeugt, ein wendiges Löschfahrzeug geschaffen zu haben, das mit der erweiterten Ausbildung erstmalig auch von B-Führerschein-Besitzern gelenkt werden darf.
Wenige Monate nach Auslieferung des Fahrzeuges wurde dann vom Landes-Feuerwehrverband die Tonnagen-Beschränkung dieser Fahrzeugklasse auf 7 Tonnen angehoben. Für uns kam diese Entscheidung leider zu spät, denn stromtechnisch mussten wir durch den Verlust des 30 kVA-Einbauaggregates beim Vorgänger nun doch einen markanten Verlust hinnehmen. Aber kein Schatten ohne Licht, denn beim Feuerwehrhausneubau kam das neue Raumordnungsprogramm für Feuerwehrhäuser seitens des Landes Oberösterreich noch punktgenau, bevor die Architekten ihre Planungen in Angriff genommen haben. Hier werden beispielsweise größere Garderoben, ein Katastrophenschutzlager etc. vorgesehen, was bislang nicht geregelt bzw. berücksichtigt war.
Taktische Weichenstellungen
Noch rechtzeitig vor den Planungen für das Feuerwehrhaus wurde seitens des Landes-Feuerwehrverbandes und der Gemeinde sowie der Feuerwehr auch noch die Gefahren- und Entwicklungsplanung (GEP) durchgeführt. Diese bewertet die Bedingungen für die Feuerwehren innerhalb der Gemeinde nach Anzahl an Objekten, Löschwasser-Verfügbarkeiten, Anfahrtszeiten etc. Daraus resultiert dann die Einstufung in die sogenannte Pflichtbereichsklasse, die dann wiederum vorschreibt, was die Gemeinde an Fahrzeugen und Ausrüstung für den Brand- und Katastrophenschutz vorzuhalten halt. Die Gemeinde Alkoven ist nun in der Klasse 5 eingestuft, was unter anderem das Vorhalten eines Hubrettungsgerätes – diese werden seit 2022 bei Neubeschaffung aufgrund der überörtlichen Einsätze zu 90% vom Land und Landes-Feuerwehrverband gefördert – sowie auch das Vorhalten von drei Tanklöschfahrzeugen vorsieht. In den nächsten Jahren wird es somit auch zur Indienststellung eines Tanklöschfahrzeuges bei der Feuerwehr Polsing kommen, um auch die vorgeschriebenen Hilfsfristen einhalten zu können. Zur Komplettierung des zweiten Löschzuges bei der Feuerwehr Alkoven kommt im Gegensatz dazu ein Fahrzeug aus Polsing nach Alkoven.
Ebenso wurden mit dieser GEP die Ersatzbeschafffungsmodalitäten – welches Fahrzeug ist wann zu ersetzen – festgelegt. Damit erhält die Gemeinde für die nächsten zehn Jahre einen Fahrplan, was auch den budgetären Weitblick ermöglichen und unerwartete Überraschungen ausschließen soll. Das bei der Feuerwehr Alkoven vorgehaltene Kranfahrzeug ist übrigens ein Stützpunktfahrzeug des Landes-Feuerwehrverbandes. So wie bei den Booten werden die Anschaffungskosten hierbei vom Katastrophenschutz getragen. Die Gemeinde als Nutznießer für dieses aber auch überregional agierende Equipment ist dann für die Erhaltung verantwortlich. Der Landes-Feuerwehrverband hat hierbei übrigens mitgeteilt, dass das Kranfahrzeug aus dem Jahr 1998 in drei Jahren (2026) gegen ein WLF-K2 ersetzt werden wird, ein Vierachs-Fahrgestell mit Wechsellader und schwerem Kran.
Viele viele Räder im System
Die zuvor beschriebene GEP ist nur ein kleines Rädchen im System der Vielzahl an organisatorischen Arbeiten, die es in der Feuerwehr abzuarbeiten gibt. Den meisten ist dies wohl gar nicht bewusst, was hinter den geschlossenen Türen der Feuerwehr oft alles nötig ist. Feuerwehr nimmt man meist nur im Einsatz wahr, wenn die Sirene möglicherweise nervt, vielleicht bei einer Übung oder weil sie Geld benötigt. Wie in einem funktionierenden Getriebe sind es jedoch ganz viele Rädchen, die sich drehen müssen, um das gesamte Werk am Funktionieren zu halten. All meinen Kameraden gilt hier mein aufrichtiger Dank, dass jedes Mitglied eines dieser Rädchen darstellt.
Zeit für einen neuen Besen
Die Vielfalt an Aufgaben in einer Führungsfunktion ist klarerweise auch mit einem hohen Zeitaufwand verbunden. Wir zählten 2022 bereits zwei Mitglieder, deren Tätigkeitsaufzeichnungen eine Summe von jeweils über 1.000 (freiwillige, unbezahlte) Arbeitsstunden bildeten. Und viele Mitglieder halten ihre Aufwände oft gar nicht fest. Nach dem Wirken als Kommandant-Stellvertreter, Feuerwehr- und Pflichtbereichskommandant von Alkoven sehe ich es nun an der Zeit, einem neuen „Besen“ Platz zu schaffen. Ein neuer Besen kehrt vielleicht nicht immer unbedingt nur besser, aber er kehrt vielleicht anders und mit neuer Motivation.
Feuerwehr wird beruflich als auch freiwillig in Alkoven dennoch mein Wegbegleiter bleiben, nur eben nicht mehr an vorderster Front. Somit ist es an der Zeit DANKE zu sagen. Danke an all meine Wegbegleiter in schwierigen, kniffligen, aber auch lustigen und emotionsgeladenen Zeiten. Eben Feuerwehr in seiner ganzen Vielfalt.
DANKE
Allen politisch Verantwortlichen gilt mein Dank für die gute Zusammenarbeit, die sich – wie erwähnt – in den letzten Jahren auf ein sehr hohes Niveau begeben hat. Aber auch der Feuerwehr Polsing gilt meine Anerkennung und mein Respekt. Ich denke, gerade hier haben wir eine Art und Weise der Zusammenarbeit gefunden, die – wie Praxis zeigt – nicht in allen Gemeinden auf diesem hohen Niveau befindet und daher umso mehr erwähnenswert ist. Zusammen bilden wir ein gut kooperierendes Team zum Schutz der Bevölkerung bzw. zur kompetenten Hilfe, wenn‘s im Schadensfall darauf ankommt.
Den verbundenen Einsatzorganisationen, Behörden und Vereinen spreche ich einerseits ebenso mein Danke aus, darf aber gleichzeitig auch Ersuchen, die Zusammenarbeit mit meinem Nachfolger und seinem Team weiter fortzusetzen.
Euch, liebe Kameraden, zollt ebenso meine Anerkennung und der Dank, immer euren Beitrag für das Funktionieren unserer Feuerwehr zu leisten. Lasst diesen Antrieb nicht verloren gehen. Nützen wir diese Vielfalt an Feuerwehrkompetenzen, die viele unserer Kameraden in das System einfließen lassen. Ich für mich freue mich, künftig wieder ein Teil der Mannschaft sein zu dürfen und statt dem Einsatzleiter-Platz im Fahrzeug auch einmal wieder die Funktion des Maschinisten oder ähnliches besetzen zu dürfen.
Danke für eure Unterstützung!
Euer Feuerwehrkommandant
Markus Unter