06.04.2023: Wenn die Flexscheibe bis zu 300 km/h erreicht → Schulungsabend FF Alkoven
Wie wichtig Schutzbekleidung ist, weil die kleine Flex-Scheibe (Winkelschleifer) außen bis zu 300 km/h Tempo erreicht oder was eine Stammpresse oder ein Fallheber bei Sturmeinsätzen leisten kann → Themen wie diese standen am Abend des 6. April 2023 am Schulungsprogramm der Feuerwehr Alkoven.
Die Schulung am Basiswissen stand am Donnerstagabend, dem 6. April 2023, am Ausbildungsprogramm der Feuerwehr Alkoven. Konkret ging es um Handwerksfähigkeiten im Bereich von Flexen (also Arbeit mit dem Winkelschleifer) und dem Arbeiten mit der Motorkettensäge oder der Rettungssäge (schneidet bei Dachkonstruktionen auch durch Nägel und Blech).
Ebenso mit im Programm standen Tücken beim Arbeiten mit Akkuschraubern (beispielsweise mit sehr langen Schrauben (z.B. bei Sturmschäden)), das Arbeiten mit der Säbelsäge oder auch einem herkömmlichen Bolzenschneider. Bei der Motorsäge kam noch die Stammpresse und der Fällheber mit dazu.
Theorie und funkenreiche Praxis
Aufgeteilt in zwei Gruppen startete Team 1 zuhause bei Christian Wolfesberger in Aham den Teil mit den Trenn- oder manuellen Schneidgeräten. Die Bedeutung an persönlicher Schutzausrüstung sollte einmal mehr in den Vordergrund rücken, wenn man erfährt, dass die kleine Scheibe einer kleinen Flex (kleiner Winkelschleifer) außen ein Tempo von 300 km/h erreicht und das Zerbersten einer Scheibe durchaus im Raum des Möglichen steht (Handwerker werden das wissen). Montiert man dann auch noch eine große Scheibe auf das Gerät und entfernt – absolut nicht empfehlenswert – den Schutz, rast der äußere Scheibenrand mit bis zu 500 km/h im Kreis.
Neben diesen Warnungen und Appellen, die Sicherheitseinrichtungen niemals zu umgehen und die entsprechende Schutzausrüstung zu tragen, wurden den Teilnehmern auch wesentliche Infos über die zu verwendenden Scheiben mitgegeben und auf die Kontrolle auf den Ablauf (= Ausscheidedatum) dersselbigen hingewiesen. Abgelaufene oder auch beschädigte Scheiben neigen noch rascher zum Materialbruch.
Ebenso wurden die Infos über das ordnungsgemäße Wechseln und Montage einer neuen Scheibe vermittelt. Was für einen Handwerker Tagesgeschäft ist, ist für die vielfältigen Berufe, denen die Feuerwehrleute nachgehen, nicht immer selbstverständlich. Fachlich versierte Kameraden gaben hier tolle Praxistipps und Arbeitsanleitungen.
Ans Gerät
Zum praktischen Üben mit den Geräten standen ein Eisenbahnenschienenstück und ein ausgedienter Deckensteher zur Verfügung. Im Zuge dieser Arbeiten wurde der Brandschutz mit einem Feuerlöscher sowie einer bereitstehenden Löschleitung gestellt.
Parallel dazu konnte das Team 1 mit Akkuschraubern und den Tücken experimentieren, wenn es darum geht, lange Schrauben beispielsweise in einen Dachstuhl zu schrauben – und auf das schlagartige Abstoppen des Gerätes und dessen Auswirkungen zu achten.
Bolzenschneider und Säbelsäge ließen sich an einer ausgedienten Scheibtruhe (Schubkarren, Einachs-Kippanhänger 🙂 ) ebenso ausführlich testen.
Motor-, Rettungssäge und Zubehör
Team 2 startete mit dem diesem Bereich (nach etwas über eine Stunde wurde dann getauscht). Unter fachkundiger Anleitung versierter Kameraden ging es hier um das Arbeiten mit der Rettungssäge sowie der Motorkettensäge samt Zubehör.
Die Rettungssäge verfügt über eine spezielle Kette samt Schutzvorrichtung, die es ermöglicht, beispielsweise ein mit Blech verkleidetes Dach aufzuschneiden oder sich auch durch Nägel in der Holzkonstruktion nicht bremsen lässt. Hier stand entsprechendes Material zur Verfügung, dass das Üben an diesem Gerät praxisnahe erlaubt hat.
Mehrere kreuz und quer liegende Baumstämme ließen – ebenso unter professioneller Anleitung – den Umgang mit der Motorkettensäge beim Abarbeiten von Sturmschäden beüben.
Ebenso wurde den knapp zwei Dutzend Teilnehmern die Funktionalität einer Stammpresse sowie eines Fällhebers nähergebracht, um das Arbeiten bei gefährlichen Bäumen sicherer zu gestalten oder das Aufbrechen des Stammes weitgehend zu vermeiden.
Nach dem Tausch der beiden Stationen ging das primäre Schulungsprogramm nach etwas über zwei Stunden zu Ende. Nach der Nachbesprechung vor Ort rückten die Teilnehmer gegen 21.30 Uhr ins Feuerwehrhaus Alkoven ein.
Die Geräteversorgung wurde bereits im Zuge der Nachbesprechung vorgenommen. Ein Abend mit viel Basiswissen, der bei den Teilnehmern auf ausgezeichnetes Echo gestoßen ist.