Zwei neue Taucher für die FF Alkoven → 3-jährige Ausbildung im Juni 2023 abgeschlossen
Seit Jahrzehnten führt die Freiw. Feuerwehr Alkoven auch eine Tauchergruppe, die Bestandteil des Stützpunktes 1 des Oö. Landes-Feuerwehrverbandes ist. Nach drei Jahren an Ausbildung und dem finalen Lehrgang zum Feuerwehrtaucher über die Landes-Feuerwehrschule am Attersee, der vom 19. bis 24. Juni 2023, am bzw. im Attersee ausgetragen worden ist, bekommt die Tauchcrew nun Verstärkung durch zwei junge Froschmänner.
Keine falsche Vorstellung
Wer beim Tauchdienst der Feuerwehr an tiefblaues Wasser, weite Sicht und wunderschöne Umgebung denkt, liegt mehr als nur ein wenig daneben. Im Tauchbereich der Feuerwehr Alkoven geht’s meist um geringe bis geringste Sichtweiten, um die Suche oder Bergung von Fahrzeugen, Gegenständen oder Toten, um schwieriges Arbeiten in der Strömung etc. In den seltensten Fällen handelt es sich um Tauchgänge mit toller Sicht (meist nur bei Übungstauchgängen an einem See oder unterstützenden Einsätzen beispielsweise im Attersee). Aber auch dann sind die Anlässe nie positiv.
Vorbereitung zum Retterschein
Jobs wie diese brauchen natürlich eine entsprechende Teamarbeit, auf die in der Ausbildung zum Feuerwehrtaucher höchste Priorität gelegt wird. Die langwierige Ausbildung startete mit der Vorbereitung zum Retterschein (Rettungsschwimmer) bei dem unzähligen Stunden im- und Unterwasser auf der Gugl in Linz trainiert wurde. Die erste Ausbildungsstufe beinhaltet z.B das Retten von Personen mit und ohne Hilfsmittel sowie das Streckentauchen und den Aufbau einer soliden Grundfitnes im Wasser ohne jegliche Hilfsmittel wie Flossen oder Tauchermaske und dient zugleich für die weiters anstehende Selektion zum Lehrgang als stabile Basis.
Erste Tauchgänge inkl. Notfalltraining
Nach Abschluss der Rettungsschwimmerausbilung wurden die ersten Tauchgänge in gewohnten Gewässern (beispielsweise Grafenschottergrube Alkoven, Pichlingersee Linz oder am Attersee) durchgeführt. Insgesamt wurden in der Zeit von März 2021 bis Juni 2023 ca. 50 Tauchgänge mit verschiedensten Szenarien wie Tauchen bei Nacht, Orientierungstauchen, aber auch Notfallsituatienen wie den Ausfall eines Tauchgeräts und den damit verbundenen Notaufstieg beübt. In den Wintermonaten 22/23 stand wieder ein straffes Übunsprogramm auf der Linzer Gugl am Plan. Für die beiden Kandidaten Niklas Unter und Alexander Dumfahrt galt es, sich hier auf die Anfang Juli anstehende Selektion (Auswahlverfahren) körperlich und mental vorzubereiten.
Selektive Vorprüfungen
Bei dieser Prüfung werden körperliche Fitness und Leistungsbereitschaft gefordert. So sind 300 m Streckenschwimmen in unter drei Minuten und 37,5m Streckentauchen (wenn auch mit ABC-Ausrüstung (Flossen Tauchermaske und Schnorchel)) keine Aufgabe, die man ohne Vorbereitung abrufen kann (Zeiten FF Alkovenstandard).
Die große Prüfung
Schlussendlich war es so weit. Alle Vorprüfungen waren bestanden und die Anspannung stieg wieder leicht. Am Lehrgang selbst blieb ebenfalls keine Zeit für Entspannung: Montag bis Freitag galt es jeweils zwei Tauchgänge durchzuführen zwischendurch zum Drüberstreuen war auch die Theorie und nicht zu vergessen. Täglich Morgensport im Wasser (wetterunabhängig). Samstag dann Theorie-Prüfung und im Anschuss Prüfungstauchgang.
20 m Tauchtiefe steigert sich auf 40 m
Nach bestandenen Prüfungen sind die beiden nun Einsatztaucher der Feuerwehr Alkoven und bis 20m Tiefe einsatzberechtigt, in den kommenden Jahren stehen für die beiden Jungtaucher noch einige Prüfungen im Laufe ihrer Karriere an, um bis auf die Maximaltiefe von 40m einsatzberechtigt zu sein. Der Abschluss und die inoffizielle Aufnahme in den Kreis der Feuerwehrtaucher fand gleich im Anschluss an den Lehrgang statt. Bei der Neptunsfeier bitten die Jungtaucher Neptun um die Vergebung der im Laufe der Ausbildung gemachten Fehler und Missgeschicke im Wasser – wenn dieser gewillt ist, zu vergeben, erteilt er ein „Gut Luft“ und es sei dem Jungtaucher vergeben.
Wir wünschen den Taucherfrischlingen Niklas Unter und Alexander Dumfart nach dieser 3-jähriger Ausbildung alles Gute und immer ein unfallfreies Nachhausekommen von den Einsätzen, die garantiert nicht immer einfach werden.