Hochwasserzille mit Motorantrieb bringt Erleichterung → Schulung am 4. Juli 2023
Das große Hochwasser 2013 brachte für die Zillenfahrer – von einer Fahrt mit einem Boot ist hierbei oft noch lange keine Rede – teilweise massiv lange An- und Rückfahrtszeiten, um Personen in überfluteten Gebäuden zu versorgen oder zu evakuieren. Als Erkenntnis wurden zwei kleine Motoren beschafft, die hier Erleichterung bringen sollen. Und am 4. Juli 2024 wurden diese wieder einmal beübt.
Bevor das Gemecker losgeht: Der Innbach hatte an diesem Tag einen Wasserstand, in dem man stehen konnte. Sowohl im Realfall als auch bei Übungen auf der Donau etc. gilt sonst rigoros die Tragepflicht von Schwimmwesten.
Die Zille ist auch heute beim Hochwasser noch unverzichtbar. Wechselnde Wasserstände lassen den Einsatz von größeren Booten der Feuerwehr Alkoven vor allem im Bereich von Gstocket oft noch gar nicht zu, die Zille kommt überall hin. Es bedarf Geschick und vor allem auch viel Kraft, sie zu beherrschen. Um den Mannschaften jedoch im Ernstfall zumindest körperschonend etwas entgegen zu kommen, wurden für zwei Zillen zwei kleine Motoren mit je 2,3 PS beschafft. Über einen verlängerten Schaft werden die luftgekühlten Motore (können somit auch ohne Wasser laufen!) am Heck aufgesetzt.
Eine Leinensicherung sorgt für den Notstopp im Bedarfsfall. Verwendet werden Plastikschrauben, die im Fall rasch und vor allem günstig ersetzt werden können. Vorsicht ist jedoch bei Kurvenfahrten geboten, da es hier rasch zum Gleichgewichtsverlust kommen kann, was jedoch für einen Zillenfahrer sowieso ein bekannter Faktor ist. Der kleine Motor bedarf übrigens keinem Schiffspatent, der Betrieb ist bei der Feuerwehr Alkoven dennoch nur ausgebildeten Zillenfahrern vorbehalten.
Im Hochwasser 2013-Rückblicksvideo sehen Sie die Zille vielfach im praktischen Einsatz. Auch heute, 11 Jahre später, würde sie genau in dieser Form auch wieder zum Einsatz kommen. Dort und da eben mit Motorunterstützung.
