23.11.2024: Vier Alkovener Gruppen absolvieren mit TLF und KLF Branddienstleistungsprüfung in Bronze und Silber
Großer Prüfungstag für zahlreiche Mitglieder der Freiw. Feuerwehr Alkoven am 23. November 2024. Nach mehreren Wochen Lernen und praktischer Vorbereitungsübungen gingen vier Gruppen zur Branddienstleistungsprüfung in Bronze und Silber. Eine Gruppe stellte sich dieser Herausforderung sogar mit der anspruchsvollen KLF-Variante
Was ist die BDL-Prüfung?
Der Landes-Feuerwehrverband definiert die Branddienstleistungsprüfung so: „Die Leistungsprüfung Branddienst ist ein Mittel zur Vertiefung und Erhaltung der Kenntnisse der Tätigkeiten in der Löschgruppe/Tanklöschgruppe um ein geordnetes, sicheres und zielführendes Zusammenarbeiten beim Löscheinsatz zu gewährleisten. Ein Fokus wird dabei auf Gerätekunde, die Lage-Erkundung und Befehlsgebung sowie sicheres praktisches Arbeiten gelegt. Sie unterstützt die Ausbildung der Feuerwehrmitglieder und ist deshalb ein wichtiger Ausbildungsschritt für einen reibungslosen Einsatzablauf.
Das Ziel der Leistungsprüfung Branddienst ist unter anderem auch eine Qualitätskontrolle des Ausbildungsstandes und soll der einzelnen Feuerwehr selbst die Überprüfung des Ausbildungserfolges ermöglichen. Fehler werden umso höher bewertet, je mehr diese die Mannschaft bzw. den Einsatzerfolg gefährden würden. Die Leistungsprüfung ist in einem festgelegtem Zeitfenster zu absolvieren. Rekordzeiten sind dabei unerwünscht.“ Wie man sieht, funktioniert Feuerwehr nur mit einem entsprechenden Paket an Ausbildung, um mit fundiertem Wissen am Ball zu bleiben.
Komplette Ausrüstung ist exakt zu kennen
Im Regelfall bewerkstelligt eine Gruppe die Prüfung mit dem Tanklöschfahrzeug. Während in der Klasse Bronze die Positionen im Vorfeld fixiert werden, wird bei Silber die Aufgabe erst unmittelbar vor dem Start gezogen. Die Ausrüstung des Fahrzeuges ist komplett zu kennen, da jedes Mitglied zwei Kärtchen mit einem Ausrüstungsgegenstand zieht und dieses bei geschlossener Jalousie zeigen muss.
Dann wird die Jalousie oder Tür geöffnet und der Gegenstand muss sich im Bereich der zuvor aufgelegten Handfläche befinden → sonst gibt’s hier schon die ersten Fehlerpunkte, bevor es richtig losgegangen ist. Der Gruppenkommandant hat sich zudem auch eines Fragenkataloges zu stellen, was natürlich auch entsprechender Vorbereitung bedarf.
Im Regelfall mit dem Tanklöschfahrzeug
Im Normalfall wird die Branddienstleistungsprüfung mit dem Tanklöschfahrzeug absolviert. Es gilt, hier eines von mehreren möglichen Szenarien – die es alle natürlich zu trainieren gilt – abzuarbeiten, sei es der Ablauf bei einem Zimmerbrand, der Ablauf eines Fahrzeugbrandes mit auslaufenden Treibstoffen oder der Brand einer Hecke.
Je nach Aufgabe ist somit das Tragen von schwerem Atemschutz erforderlich oder der „normale“ Wasserlöschangriff durch einen Schaumangriff zu erweitern oder zusätzlich im vorgegebenen Zeitfenster die Wasserversorgung zum Hydranten herzustellen.
Herausforderung mit Kleinlöschfahrzeug
Während die silbernen Gruppen wie vorgesehen das Tanklöschfahrzeug verwendet haben, nahm die Gruppe Bronze die Herausforderung mit dem Kleinlöschfahrzeug auf sich. Da das Team vorwiegend noch mit dienstjüngeren Mitgliedern besetzt war und noch zu wenig ausgebildete Atemschutzgeräteträger enthalten waren, man die Prüfung dennoch absolvieren wollte, wählte man diese doch eher seltene Variante.
Auch hier sind mehrere Beispiele eines Einsatzes vorzubereiten, woraus bei der Prüfung eines gezogen wird. Die zusätzliche Herausforderung besteht hier, dass das Team auch eine komplette Saugleitung herzustellen und diese natürlich auch entsprechend funktionieren muss. Das Zeitfenster ist aufgrund des breiteren Aufgabenfeldes somit hier auch größere als bei Verwendung des Tanklöschfahrzeuges.
Vier Durchgänge
Kurz nach 9 Uhr vormittags galt der Bauhof Alkoven als Treffpunkt für die Abnahme, da man dort ausreichend Platz hat. Das KLF-Team meisterte als erste Gruppe die Prüfung. Innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters konnte die Aufgabe schließlich abgearbeitet werden, ganz ohne dem einen oder anderen kleinen Fehler ging’s jedoch nicht. Das tat dem Endergebnis der erfolgreichen Absolvierung jedoch keinen Abbruch. Bronze für das KLF-Team.
Das Team Silber ging mit dem Tanklöschfahrzeug ans Werk. Als Aufgabe zog die Gruppe das gleiche Beispiel wie zuvor die KLF-Gruppe, hatte jedoch mit dem wasserführenden Fahrzeug eine etwas andere Herangehensweise. Auch hier konnte das Team den Durchgang schließlich mit Erfolg abarbeiten. Das Team Silber 2 bestand nochmals fast aus den gleichen Teilnehmern, nur einer kam neu hinzu.
Da jedoch einer alleine die Aufgabe nicht meistern kann, mussten eben andere nochmals den gesamten Prüfungsablauf durchwandern. Ebenso erfolgreich mit dem Beispiel des brennenden Fahrzeuges, für dessen Brandbekämpfung aufgrund größeren Treibstoffaustritts der Einsatz von (Übungs-)Schaum erforderlich war.
Den letzten Durchgang bestritt – eigenen Angaben zufolge – die auf das Alter bezogene, reifere Gruppe. Sie zog das Beispiel für einen Zimmerbrand, konnte diesen schließlich „löschen“ und im Endresultat dann auch das silberne Branddienstleistungsabzeichen für sich in Anspruch nehmen.
Abzeichen-Übergabe
Gegen 12.15 Uhr waren schließlich alle Durchgänge gemeistert und man rückte ins Feuerwehrhaus Alkoven ein. Dort erfolgte schließlich die Übergabe der einzelnen Abzeichen durch das Bewerterteam und den Abschnitts-Feuerwehrkommandanten.
Ein Mittagessen bildete den Abschluss für eine intensive Lernzeit – neben den allgemeinen Aufgaben bei der Feuerwehr – und der Prüfung.
Fazit
Die erlangten Abzeichen sind nicht nur für die Teilnehmer ein sichtbares Zeichen der erbrachten Leistung – die es nicht geschenkt gibt. Da es gilt, die komplette Fahrzeugausrüstung auf die Handbreite genau zu lernen, ist dies neben vielen geübten Handgriffen auch für den weiteren Einsatzdienst ein Gewinn.
Das Kommando bedankt sich bei allen Mitglieder, die sich in der derzeit fordernden Zeit dieser zusätzlichen Herausforderung gestellt haben und gratuliert zum Erfolg!
Für die Vorbereitungsarbeit gesamtverantwortlich zeigte sich Zugskommandant Gerhard Mühlbauer, der selbst mehrfach als Gruppenkommandant teilgenommen hatte: „Ich danke allen Teilnehmern für die ausgezeichnete Vorbereitungsdisziplin sowie gratuliere zum Erfolg. Wir haben derzeit Mitglieder dabei, die ohne einen Einsatz schon mehrfach in der Woche ehrenamtlich Zeit in das Feuerwehrwesen der Gemeinde investierten. Sich auch noch dieser weiteren Aufgabe zu stellen, ist mehr als lobenswert!“.
Die Teams
Bronze – KLF: Gerhard Mühlbauer, Timo Traxler, Günther Kreindl, Karola Eder, Lukas Atzelsberger, Moritz Hackl, Jonas Habenschuss, Noah Kroiß, Gerald Zukrigl
Silber 1 – TLF: Michael Käfer, Gerald Prückl, Reinhard Allerstorfer, Gerald Denk, Christian Lindorfer, Christian Meißner, Markus Wieshofer
Silber 2 – TLF: Gerhard Mühlbauer, Thomas Beisl, Daniel Beisl, Andreas Gruber, Sandro Hicka, Daniel Hinterberger, Christian Wolfesberger
Silber 3 – TLF: Gerhard Mühlbauer, Thomas Beisl, Daniel Beisl, Andreas Gruber, Daniel Hinterberger, Gabriel Schwertberger, Christian Wolfesberger
Galerie mit allen Bildern
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