11.06.2020: Mann in Silo bis zum Kinn im Getreide verschüttet
Ein dramatischer Personenrettungseinsatz, an dem am Nachmittag des Fronleichnamstages (11. Juni 2020) vier Feuerwehren beteiligt waren, nahm in Tollet im Bezirk Grieskirchen schlussendlich ein gutes Ende.
Um 13.05 Uhr wurden die Feuerwehren Oberwödling und Unterstetten zu einer Personenrettung nach Oberwödling in der Gemeinde Tollet alarmiert. „Person in Silo“ war die Alarmmeldung. Nur unmittelbar darauf entschied sich der Disponent in der Landeswarnzentrale in Linz zudem auch, die nächste Drehleiter (FF Grieskirchen) sowie den nächst gelegenen Höhenretterstützpunkt (FF Alkoven) zu alarmieren. Letztere hatte mit etwa 30 min Anfahrtszeit die längere Distanz zu überwinden.
Mann in Innensilo verschüttet
Vor Ort zeigte sich, dass man auf einem Bauernhof dabei war, Getreide aus einem innenliegenden Silo aufgrund eines Schädlingsbefalls in einen anderen Silo umzufüllen. Dabei dürfte es vermutlich zu einer Verklumpung bzw. Verstopfung gekommen sein. Ein Landwirt kletterte daraufhin in den Silo, um diese zu beheben. Plötzlich gab das Schüttgut nach und der Mann versank im Getreide, das ihn nach und nach mehr umgrub. Ein zweiter anwesender Mann erkannte die Gefahr und versuchte mit Leibeskräften, zumindest den Kopf des Verschütteten freizuhalten.
Schaufeln, schaufeln, schaufeln und Notöffnung
Die örtlichen Feuerwehrkräfte begannen unverzüglich unter Hochdruck diese Freischaufelmaßnahmen zu unterstützen, was auch eine entsprechende Staubentwicklung zur Folge hatte. Der nachrückenden Feuerwehr Grieskirchen gelang es, per hydraulischem Rettungsgerät in dem Blechsilo auf Höhe des Getreidestandes, wo sich auch der Verletzte befand, eine Zugangsöffnung zu schaffen. Bei Eintreffen der Höhenretter wurden zum einen vorbereitende Maßnahmen für eine Rettung über die obere Siloöffnung getroffen und über ein Entlüftungsgerät auch der Staub aus dem Siloinneren ins Freie gesaugt.
Rettung und Erstversorgung
Dank der Anstrengungen der „Feuerwehrschaufler“ gelang es schließlich, den Verschütteten aus seiner gefährlichen Zwangslage zu befreien. Einer der Höhenretter als auszubildender Notfallsanitäter führte schließlich die Erstversorgung am Landwirt durch. Er konnte das Silo schlussendlich sogar aus eigener Kraft und augenscheinlich unverletzt verlassen. Er meinte nach seiner Rettung sogar, es wäre doch so ein „Tam Tam“ gar nicht notwendig gewesen.
Schlussendlich ging somit ein Rettungseinsatz zu Ende, der mit intensiver Hand in Hand-Arbeit und ausgezeichneten Teamwork sogar ein happy End zur Folge hatte. Gegen 15.00 Uhr war der Einsatz für alle beteiligten Feuerwehren abgeschlossen.
Seitens der Feuerwehr Alkoven kamen aufgrund der Gruppenalarmierung 13 Mann ins Feuerwehrhaus, wobei jedoch nur der Mannschaftstransporter mit dem entsprechendenn Personal und der erforderlichen Ausrüstung ausrückte.
Meldung der Polizei: Mann in letzter Sekunde gerettet
Ein 24-Jähriger aus dem Bezirk Grieskirchen wurde am 11. Juni 2020 gegen 12:50 Uhr unversehrt aus einem Silo am landwirtschaftlichen Anwesen seines 61-jährigen Bekannten in Tollet gerettet. Die beiden hatten zuvor beabsichtigt einen mit Gerste gefüllten Getreidesilo zu entleeren und die noch vorhandene Gerste in einen anderen Silo umzufüllen. Die Entleerung der Gerste erfolgt automatisch. Um für eine gleichmäßige Entleerung zu sorgen, stieg der 24-Jährige mit einer Leiter in den Getreidesilo, stellte sich auf die Gerste und versuchte entstandene Hohlräume nach zu füllen. Dabei versank er immer weiter im Getreide und konnte nicht mehr selbstständig hinausklettern. Der 61-Jährige und ein zufällig anwesender Bekannter versuchten noch, den Eingesunkenen mit einem Seil herauszuziehen. Da dies jedoch nicht funktionierte, verständigten sie die Feuerwehr. Dieser gelang es den Silo zu öffnen und den bereits bis zum Kinn in der Gerste eingesunkenen 24-Jährigen unversehrt zu retten.